Freitag, 7. August 2015

Juli 2015 Alle Filme

Wie jeden Monat, hier nun wieder alle gesichteten Filme in Listenform mit Bewertung.
Diesmal wieder mit Kurzkommentaren versehen, die tatsächlich auch mal, fast alle, kurz sind
2x im Kino gewesen und 2 Horrorfilme ganz unterschiedlicher Art gesehen, die sehenswert bis verdammt gut waren. Nun denn, hier folgt die Liste, ach und ich mag es schon gar nicht mehr sagen bzw. ankündigen aber der Text zum nächsten Bergman Film kommt und ist auch wenigstens schon zur Hälfte fertig.

* = keine Erstsichtung
(DC) = Directors Cut
(3D) = Mit Brille
(Kino) = im Kino gesehen
(short) = Kurzfilm

10/10 Große Liebe, Meisterwerk, mindblowing, Sternstunde
9/10 sehr, sehr gut, fabelhaft, exzellent
8/10 gut - richtig gut, nix zu meckern
7/10 gut, mit einigen Abstrichen
6/10 nja, ok, abgenickt, so lala
5/10 mittelmäßig mit einigen Momenten
4/10 mies mit wenigen Momenten
3/10 mies ohne Momente
2/10 Beschissen
1/10 Richtig beschissen
0/10 Sondermüll



Heaven´s Gate 1980 (Michael Cimino) 9/10 *
Ist eine megalomanische Augenweide, gleichzeitig unbarmherzig zersetzend. Der amerikanische Frontier-Dream wird in epischem Ausmaß dekonstruiert. So mutig hat das vorher und danach nie wieder ein Film getan. Anfangs hatte ich dort noch eine schwierige 7-9 Wertung stehen, die auf der Charakter-Schlüssigkeit und Entwicklung fußte, die ich als teils bruchstückhaft empfand. Dennoch ist dies ein ganz großartiger Film, der zurecht seinen Platz in der Filmgeschichte hat. Eine amerikanische Oper, so desillusionierend war noch nichteinmal Leone. 
 
Thunderbolt and Lightfoot 1974 (Michael Cimino) 8/10 *
Todtrauriger Film, den ich früher häufiger im Tv sah, über zwei Außenseiter für die in dieser, sich kapitalistisch-formenden Welt, kein Platz mehr ist und deren Freiheitsideale kaum Bestand mehr haben. Das Alles als oberlässige Mixtur aus Road und Heist-Movie. 

The Getaway 1972 (Sam Peckinpah) 10/10 * 
Meisterwerk und Lieblingsfilm. Der Schnitt geht so unglaublich mit Steve McQueens Unterbewußtsein einher, dass es mir mal wieder die Spucke raubte. Das versöhnliche Ende, welches Walter Hill gegen Peckinpah durchsetzen konnte, habe ich nie übel genommen, ganz im Gegenteil. Geanu davon handelt der Film : Endlich raus aus dem Käfig, der hier das gesamte Land umfasst. 
Nach der Sichtung hatte ich kurz überlegt mehr zu diesem oft auch missachteten Peckinpah was ausführliches zu schreiben. Wird nachgeholt :)....Irgendwann...

The Friends of Eddie Coyle 1973 (Peter Yates) 9/10
Nach Bullit höchstwahrscheinlich der beste Film von Yates. Das kalte, desillusionierende des europäischen Kriminalfilms wird hier 1:1 ins Amerikanische übertragen. Da gibt es keine großen Gesten. Die Demontage findet fast maschinell statt was umso tragischer wirkt. Ein Film aus Eis. Ganz großartig !

Inherent Vice 2014 (Paul Thomas Anderson) 8/10 *
Auch nach der zweiten Sichtung fällt der Film nicht ab und es ist einfach wunderbar zu sehen, wie dieser sich in den vollgedröhnten Hirnwindungen von Joaquin Phoenix vollends verliert. So sollte man einen unverfilmbaren Roman verfilmen. Schön.  

Ich seh, ich seh (Kino) 2014 (Veronika Franz & Severin Fiala) 7-8/10
Der Film von Ulrich Seidls Partnerin entwickelt sich von subtilem Wahrnehmungshorror hin zu einem echt derben Terror-Film, der tatsächlich an die 70er erinnert. Hat am Ende dann allerdings einen Plottwist parat, den er absolut gar nicht nötig hat. Latte nach oben offen. Kann gut sein, dass ich diesen sommerlichen Alptraum beim nächsten Mal noch einen Tick besser finden werde. Ich hab das so im Gefühl. Naja, jedenfalls : Definitiv der bessere Funny Games ! (Ohne moralischen Überfinger)

John Wick 2014 (Chad Stahelski & David Leitch) 3/10 
Habe ich mir doch was von versprochen, zumal ich häufiger gelesen hatte, der Film würde an das Action und HK Kino der 80er erinnern. Leider ist das ein großes, überkünstliches Nichts. Klischee Figuren, ein saudämliches Drehbuch und pseudocoole Oneliner, die Robert Rodriguez wie Dostojewski aussehen lassen. Das Regie-Duo war wohl für die Stunts in Matrix zuständig und danach sieht der Film auch aus. Nix Hongkong. Matrix. Ganz großer Quark. 

Man on Fire 2004 (Tony Scott) 6/10 
Tja, bei diesem Scott Film, der Denzel Washington in einer Vigilantenrolle zeigt, bin ich mir wirklich nicht sicher ob es sich hier um formvollendeten, reaktionären Quark handelt oder nicht doch eine recht zielsichere Abhandlung über die Spirale von Gewalt und Gegengewalt sowie der Mensch als Ware und die Medien als Mittler mittendrin.  Angenommen letzteres, so lädt der Film die Todessehnsucht Washingtons aber auch so gefühlsduselig in Verbindung mit dem letzten Fünkchen Leben, was in Form der kleinen Tochter, die entführt wird, erst richtig entfacht wird, auf, dass man eigentlich nur mit dem Kopf schütteln kann. Nicht doof aber recht problematisch. 

Unstoppable 2010 (Tony Scott) 7/10
Scott´s letzter Film über einen Geisterzug, der mit Hochgeschwindigkeit abhanden kommt und gestoppt werden muß, ist ziemlich knackig ohne die technisch-inszenatorischen Sperenzchen, die man sonst von ihm kennt und hat dabei noch einen feinen Working-Class Anstrich hat, den man so gar nicht erwartet hätte. Gefällt auch wenn er sich einige Klischees nicht verkneifen kann. 

Ronin 1998 (John Frankenheimer) 8/10 *
Frankenheimers letzter großer Film, der so geradlinig daherkommt und so kühl ist wie die Karosserie der Autos, die hier zerschrotet werden, welche vorher in organischsten Verfolgungsjagden, wie man sie zuletzt in seinen besten Zeiten erleben durfte, inszeniert werden. Ein perfekter Thriller alter Schule, samt McGuffin. Immer noch ein verdammt guter Action-Thriller. 

Reindeer Games (DC) 2000 (John Frankenheimer) 6/10 
Frankenheimers allerletzter Film ist ein typisches Kind seiner Zeit. Produziert von den Weinstein Brüdern, hat man es hier mit einem tarantionesk angehauchten Film-Noir zu tun, der solide inszeniert und stellenweise auch ganz stimmig Atmosphäre schafft aber nur ganz selten die Handschrift des Meisters erkennbar werden läßt. Der postmoderne Über-Ironismus jener Zeit liegt über allem und das Ende ist dann nach dem übermäßigen, unglaubwürdigen Plottwist definitiver Beleg dafür, dass man es hier mit einem Star-Vehikel zu tun hat. Ein Kind seiner Zeit, kein dolles. 
 
Hard Eight 1996 (Paul Thomas Anderson) 8/10 
Ist der Debut Film von Paul Thomas Anderson und wahrscheinlich auch der bessere Leaving Las Vegas, wobei der Vergleich nicht ganz fair ist. Erinnert in seinem distanzierten Stil sehr an die 70er (Bob Rafelson) und erzählt eine wahnsinnig abgründige Geschichte mit einem Cast, der sensationell aufspielt und sehr berührt. Toller Film. 
 
Four Rooms 1995 (Allison Anders, Alexandre Rockwell, Robert Rodriguez,
Quentin Tarantino) 5/10
Diese Slapstick und Stummfilm Hommage funktioniert leider nicht wirklich.  Die Grimassen, die Gags wirken eher befremdlich als wirklich komisch. Die Idee geht in der Umsetzung jedenfalls ziemlich nach hinten los. Überzeugen konnte mich lediglich die 2. Episode von Rockwell während die erste belanglos und klischiert, die Rodriguez Episode zwar perfekt im Rodriguez Stil inszeniert aber unter der glatten Oberfläche auch recht belanglos wirkt und die Tarantino Episode unglaublich selbstverliebt und langweilig daherkommt. Sehr mittelprächtiges Vergnügen.
 
The Serpent and the Rainbow 1988 (Wes Craven) 6/10 
Wes Craven´s "realistischen" Zombie Film wollt ich schon sehr lange mal sehen und hat mich dann doch nicht derb aber schon enttäuscht. Bill Pullman spielt die Rolle fast schon lieblos runter und wirkt in seiner glatten Art recht deplaziert innerhalb des Szenarios. Wäre noch zu verschmerzen wenn der Film innerhalb seiner wirklich tollen Idee nicht in Drehbuchbaukasten Schema F greifen würde. Der mysthische Zauber mit dem Leoparden samt Kampf am Ende ist auch ein bißchen viel. Überhaupt nutzen sich die Schock Sequenzen, die in der Tat ja toll und voller Ideen sprießen leider sehr schnell ab. Schade. Schlecht ist er nicht, aber er war mir ein wenig egal. 

Darkman 1990 (Sam Raimi) 8/10 
Nicht egal, war mir Sam Raimi´s schicker Comic Film, der ja lustigerweise gar keinen Comic zur Vorlage hat und den ich auch seit Ewigkeiten mal sehen wollte. In der überdrehten Art, die er in seinen Evil Dead Filmen etabliert hat, wirbelt der Film nur so mit altbekannten Genre Motiven umher und ist ein richtig schöner ernstzunehmender, dabei sich selbst nicht ganz ernstnehmender Budenzauber geworden. Toll. 

It Follows (Kino) 2014 (David Robert Mitchell) 8-9/10 
siehe HIER  

Sin City (Recut) 2005 (Frank Miller, Robert Rodriguez & Quentin Tarantino) 5-6/10 * 
Tja, so ändern sich die Zeiten. Als Sin City 2005 im Kino lief, fand ich ihn mordsmäßig cool und vor allem ästhetisch eine filmische Quintessenz des Medium Comic. Mittlerweile hat sich diese Meinung doch arg verlagert. Ästhetisch macht Sin City zwar immer  noch einiges her aber es ist die gleiche oberflächliche Postmoderne, die Rodriguez schon in seinen Desperado Filmen zelebriert. Der Noir Look bleibt ein oberflächlicher, die Noir Narration mit ihren rauchigen Voice Overs ist zwar treibender Motor aber schafft es nie wirklich hinter die Fassade zu greifen, da sich die Dialoge samt Voice Over in einer alles erstickenden Übercoolnes befinden. Nun kenne ich selbst nur die 2 ersten Sin City Bände und rein formal gesehen hat Rodriguez die Struktur 1:1 übernommen doch wie sich auf dem Papier eine schicke Atmosphäre voller Hard Boiled und Noir Hommagen ergibt, so wirkt dies im Film äußerst überstrapaziert, plump und ja nervig. Als reines Eyecandy aber dennoch schnieke. 

Sin City 2 : A Dame to kill for 2014 (Frank Miller & Robert Rodriguez) 4-5/10 
10 Jahre danach nun eine weitere Story aus Frank Millers Sin City Universum. Klischees über Klischees, die man bei aller Hommage schon tausendmal besser gesehen hat, überlagern sich. Im Gegensatz zur ersten Story null Überraschungen und die Inszenierung noch mehr auf Überkünstlichkeit getrimmt, welche dann auch hier die Atmosphäre fast zu erdrücken vermag. Ein Film, der so leer ist, dass man die Bits und Bytes schon fast anfassen kann. Zugegeben selbst das hat auch seine Faszination und die Schauwerte haben ja teils auch was, doch selbst Eva Green zuzuschauen, wie sie sich 80% des Films nackt räkelt, man aber eigentlich trotzdem nix sieht, hat gleichzeitig auch etwas prüdes ansich.  

The Equalizer 2014 (Antoine Fuqua) 8/10
Hatte ich eigentlich überhaupt nicht auf dem Schirm aber nachdem ich einiges an Lob gelesen hatte u.a. Oliver Nödings überaus positiven Text und selbst Uwe Bindseil positives berichtete, kaufte ich mir schnurstracks die BR und siehe da : Fuquas Action Kracher ist tatsächlich richtig gut geworden. 
Nicht nur, dass The Equalizer in seiner zurückgenommenen Inszenierung es glasklar versteht an die besten Zeiten des 80er und Anfang 90er Action Kinos anzuknüpfen, nein, begeistert hat mich darüberhinaus die Tatsache wie Denzel Washington (nach Man on Fire in einer ähnlichen Selbstjustizrolle) mit verdammt wenigen aber genau richtigen psychologischen Mitteln ausgemalt wird. Seine Figur wird nicht auserzählt sondern immer halb im Schatten gelassen. Es wird immer nur soviel angerissen wie es die jeweilige Szene verlangt. Existentialistische Züge ähnlich wie im Kino eines Michael Mann trägt der Film, bei dem man das minutiöse Aufbauen einer nahezu mythologischen Figur erleben kann. Mit soetwas hatte ich nicht gerechnet und so war dies Anlass eine kleine spontante Fuqua Reihe zu starten. 

Training Day 2001 (Antoine Fuqua) 7/10 *
Fuqua´s Debut Film ist ja damals oft gescholten worden, genauso wie er auch gelobt wurde für Denzel Washingtons, mit dem Oscar ausgezeichnete Leistung jenes korrupten King-of-the-Street-Cops, die zwar hier und da ein wenig an der Grenze des Overactings changiert, aber anno 2001 auch so was wie einen Schnitt für Hollywoods schwarzen Saubermann darstellte und die Figur das auch in seinem Obermacker-mäßigen Gehabe hergibt. Training Day ist jetzt auch nicht die große Ghetto und Cop Analyse, die er vielleicht gerne sein möchte aber er hält den Zuschauer mit seiner komprimierten Narration, die wir vollständig aus der Sicht Ethan Hawkes erleben, verdammt gut auf der Spannungslinie. Auch ist Training Day ein in seiner Urbanität sehenswerter Film, wie er komprimiert auf 24 Stunden die Metropole L.A. zeigt um zum Ende in einer, zugegeben, arg gewollten Konstruktion, zu eskalieren. Training Day stellt zwei Sichtweisen gegenüber. Die eine, von Washington, frißt sich selbst und wird genau von dem Millieu erledigt, zu dessen König er sich aufgeschwungen hat und was er meint zu kontrollieren. Die andere, von Hawkes, verschwindet im Dunkel der Nacht und es bleibt sehr fraglich ob er, der Homeboy, nun tatsächlich ein Mann geworden ist. Herr Nöding : Den sollten sie doch noch einmal sichten :)

Brooklyn´s Finest 2009 (Antoine Fuqua) 6-7/10
Brooklyn´s Finest hatte ich auch empfohlen bekommen und wurde dann doch ein wenig enttäuscht, nichtsdestotrotz ist der Ansatz von Fuqua´s Ensemble Film richtig auch wenn man die verschiedenen Charaktere schon zigmal wesentlich besser in nem Lumet Film gesehen hat und die große Verquickung, der Episoden / Charaktere am Ende, typisch der Marke Ensemble Film der 90er folgt, so muß man doch eins sagen Richard Geres Figur trägt den Film zum Ende und das ist auch gut so. Denn alle anderen Figuren und eigentlich auch sein Charakter sind nur Abziehfiguren, die zwar alle großartig spielen aber nie gegen das schematische Drehbuch ankommen. Dabei fängt er toll an und hört auch toll auf, zwischendrin gibt es sehr, sehr viele Klischees, die alle nicht schlecht bedient werden aber nie über das hinauswachsen was sie sind. Oliver Nöding hat das Hauptanliegenn des Films ganz schön in Worte gefasst als er schrieb "Man mag es angesichts seiner Düsternis nicht direkt bemerken, aber BROOKLYN’S FINEST ist vom Glauben an das Gute im Menschen beseelt. Das macht ihn in einer Filmwelt, die sich mehr und mehr damit begnügt, den moralischen Verfall zu konstatieren und den Zynismus zu feiern, zu einer absoluten Ausnahmeerscheinung." 
Ja und ich glaube daran. Der Film macht vieles richtig aber ohne tatsächlich zu überraschen. Definitiv nicht meine letzte Sichtung. 

Shooter 2007 (Antoine Fuqua) 8-9/10 
Tja, Shooter ist der Fuqua Film für den ich ihn tatsächlich in den Himmel loben würde. Ein kritischer, pessimistischer Action-Thriller, wie er zuletzt in den 70ern gedreht wurde und zugleich die Atmosphäre eines Films von 1982, gedreht von Ted Kotcheff, verbreitet. Der absolute Hammer ist es, dass Fuqua seinen Sniper auch, wie in Equalizer als mythologische Figur hinstellt und ihn diesen Mythos aber immer wieder hinterfragen läßt um ihn letztendlich zu retten. Nebenbei ist der Film verdammt spannend, in seinen vielen Twists niemals doof und in der Inszenierung physisches Action Kino pur.  Großartig und zersetzend. 

Olympus has fallen 2013 (Antoine Fuqua) 6/10
Einerseits ist es schon ärgerlich mit was für einer Inbrunst Fuqua die Ernsthaftigkeit seines Nordkorea Terroristen Angriffs auf das Weiße Haus schildert, fordert und nachhaltig darauf hinweist anderseits funktioniert der Film, sofern man die patriotische Superhaltung des Films ausblendet, ziemlich gut als "Die Hard" Actioner, nach dessen Prinzip er auch arbeitet. Zugegeben, die Schleichwege von Bruce Willis waren im Nakatomi Building 1988 wesentlich glaubwürdiger als die vom Ex-Buddy Agenten des Präsidenten. Dennoch, schön einen, wennn auch ultrapatriotischen USA-Invasoren Film zu sehen, der aus seiner Ruppigkeit keinen Hehl macht. Auch das erinnert zeitweise an den Action-Film der 80er. 

Grown Ups 2010 (Dennis Dugan) 6/10 
Letztes Jahr im Urlaub hatten meine Freundin und ich zufällig Grown Ups 2 gesehen und fanden den erfrischend gaga. Der erste Film fängt auch wie ein lässiges Blödelhappening an um dann nebenbei äußerst kitschig den Plot über die Rettung der Famillie mit einzuschleusen was einem doch streckenweise tierisch auf die Nerven geht. Das Ende, mit seinem Applaus für die Underdogs, ist aber dennoch schön und die Message "Sei einfach so wie du bist" zieht sich bis in den zweiten Teil. Ok.

Invasion U.S.A. 1985 (Joseph Zito) 6-7/10 
Passte ganz gut nach dem Olympus Film von Fuqua.  Ein hochgradig effektiver Film, der seine reaktionäre Haltung auf dem Plakat spazieren trägt. Die Bedrohung ist so ultimativ böse, dass der Polizeiapparat machtlos demgegenübersteht und nur der Mann von Außen geholt werden muß um die Invasoren aus dem Land zu bomben. Die stellen sich allerdings reichlich dämlich an und so ist es ein leichtes für Chuck Norris die Bande mit zwei Uzis in der Hand plattzumachen. Sein Gegenspieler Richard Lynch sieht dabei aus wie der Tod und Chuck Norris hat ein Gürteltier als Haustier, welches sogar meine Freundin entzücken konnte. Invasion ist dabei so unverhohlen eindeutig, was aber wiederum angenehmer ist als bei einem Film wie Olympus oder auch den Jack Ryan Filmen.

Patriot Games 1992 (Phillip Noyce) 6/10 * 
Wo wir dann auch schon beim Thema wären. Patriot Games, nach Hunt for Red October, ist die 2. Tom Clancy Verfilmung, die CIA Agent und Famillienmensch Jack Ryan als Helden vorzuweisen hat. Habe ich in den 90ern zuletzt mal auf VHS gesehen und fand den recht spannend, zudem mochte ich auch den Soundtrack ganz gerne. Harrison Ford war in den 90ern ja sehr auf seine Famillienvater Rolle festgelegt, die gibt er auch in Patriot Games. Schlimm ist es wie klischiert die Iren hier dargestellt werden, da wird nix ausgelassen. Dennoch kann man sagen, dass der Film ein handfester Thriller ist, der vor allem die Konfrontationsangst des Vaters Jack Ryan ziemlich gut herausarbeitet. 
Zu Anfang gibt es da eine Szene, kurz vor dem Attentat, wo die Tochter von Jack Ryan vor einem britischen Wachsoldaten herumalbert und dabei versucht ihm eine Reaktion zu entlocken. Ihre Mutter sagt daraufhin :"He´s impressed Sally. He just can´t show it, he´s a professional soldier. It´s his job not be distracted. Come on, we gotta go meet daddy."Tja und mit dieser Szene ist im Grunde auch schon die gesamte Grundidee des Films beschrieben, was toll ist denn das ist das Dilemma des Jack Ryan. Phillip Noyce, der mit Dead Calm einen der spannendsten Thriller der 80er Jahre machte, weiß was er tut, nichtsdestotrotz fällt es doch sehr auf wie verdeckt aber dennoch erkennbar hier Familie und Patriotismus gleichgeschaltet sind. Zwiespältig aber formal als Thriller völlig ok. 

Clear and Present Danger 1994 (Phillip Noyce) 6/10 * 
Gefällt einen Tick besser, da hier Jack Ryan als Vater nicht so sehr im Vordergrund steht dafür ihn aber endgültig als ultimativen Saubermann der States hinstellt und wenn ich mich nicht irre, wird dieser ja tatsächlich ein paar Romane später Präsident der USA. Knackig, geradlinig inszeniert aber auch recht vergessenswert, was irgendwie auf beide Filme zutrifft. 

Grown Ups 2 2013 (Dennis Dugan) 7/10 *
Lößt all das ein was der erste Teil nur verspricht. Völlig rahmenlose Handlung, total abstruse Witze, lässiges herumblödeln ohne Sinn und Verstand. Fand ich tatsächlich besser als den ersten auch wenn hier nicht alles zündet, so ist es immer noch ne Menge. Ein großer Spaß, der so einfach daherkommt, was man ihm fast schon wieder ankreiden könnte und ja ein paar dumme Klischees läßt er auch nicht aus. Macht aber nicht viel.